WGT

Lesungen & Vorträge

Letzte Aktualisierung: 09.05.2024

Freitag, 17. Mai 2024

Agra Halle 4.2

14.00 Uhr

Vortrag: Mark Benecke „Hundert Jahre Gangster in New York (und warum wegen ihnen Cannabis straffrei wurde)“

Jahrzehnte lang knallte die italienische Mafia in New York mitten auf der Straße Menschen ab. Ein Grund war Bier, das die Deutschen ins Land gebracht hatten, und ein zweiter ein Trick der Ehefrau des Präsidenten, der schwer nach hinten los ging. Hundert Jahre später wurde in Deutschland Cannabis erlaubt. Wie das ganz direkt zusammen hängt, zeigt Kriminalbiologe Mark Benecke, der in den 1990er Jahren in Manhattan nachts in einem Keller im Gangster-Viertel lebte - neben dem letzten, zwar vergessenen, aber original erhaltenem „Speakeasy“ - und tags in der Rechtsmedizin New Yorks arbeitete.

16.45 – 18.00 Uhr

Buchvorstellung: Florian Völker „Kälte-Pop“

In den späten 70er und frühen 80er Jahren lag im Umfeld des deutschsprachigen New Wave plötzlich alles im Trend, was als kalt galt: Gefühllosigkeit und Entfremdung, Künstlichkeit und Funktionalität, Industrie und Großstadt, Beton und Stahl, Computer und Maschinen.
In seinem Buch „Kälte-Pop“ untersucht der Pophistoriker Florian Völker die Geschichte, Motive und Strategien sowie das Ende der kurzlebigen Kälte-Welle in der deutschsprachigen Pop-Musik (1978–1983) als auch ihre Erben. Dabei geht er unter anderem den Fragen nach, warum Bands wie Kraftwerk, DAF und Einstürzende Neubauten ein offensives „Ja“ formulierten zu allem, was in der linksalternativen Gegenkultur abgelehnt wurde, warum schwarzromantische Kälte-Motive an Attraktivität gewannen und welche Folgen die Inszenierung des ‚kalten Deutschen‘ für die deutsche und internationale Popkultur hatte.

Dr. Florian Völker forscht zur Popgeschichte und ist assoziierter Wissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF).

Bibliothek Plagwitz (Veranstaltungsraum)

19.30 - 21.00 Uhr

Multimediavortrag: „Friedhöfe der Welt - keine Wiederkehr ohne Abschied“

Dieser Vortrag von Jörg Hertel vereint sehr unterschiedliche Orte lebendiger Begegnungen, die auch Durchgangsstationen, also Orte der Hoffnung, des Trostes sein können, des Weitergehens. Es gibt keine Wiederkehr ohne Abschied.
Bilder von Friedhöfen aus fast 20 verschiedenen Ländern, von beinahe allen Kontinenten, vereint mit Musik, die das Leben bejaht… das melancholische.
Ein Vortrag wie gemacht für WGT-Besucher, aber auch für all` jene, die den morbiden Charme alter Grabstätten und die vielen Geschichten lieben, die die Grabsteine zu erzählen haben.

Haus des Buches

16.00 Uhr

Vortrag: Verteufelte Waldgötter - Die Christianisierung der Germanen

Die Germanen waren naturreligiös und verehrten ihre Götter in heiligen Hainen. Im Zuge der Zwangschristianisierung im Mittelalter wurde diese Waldreligion jedoch verteufelt: Die heiligen Bäume wurden gefällt, die holden Naturgeister zu Dämonen degradiert und die heidnischen Bräuche als Hexenwerk gebrandmarkt. Der Vortrag erzählt die dramatische Geschichte der Verteufelung und spannt den Bogen bis in die Gegenwart.

Thomas Höffgen, Germanist und Philosoph, erforscht pagane Traditionen und naturmagische Folklore in Europa. Er ist Autor mehrerer Bücher im Bereich der germanischen Altertumskunde und nordischen Naturreligion.

18.00 Uhr

Vortrag: Die Welt der Toten - Ahnenkult und Geisterglaube in Europa

Jenseitsvorstellungen und Geisterglaube gehören zu den ältesten religiösen Vorstellungen der Menschheit. Um den Tod haben sich in der Kultur- und Religionsgeschichte Europas zahlreiche Vorstellungen, Bräuche und Praktiken gebildet. Die Religionswissenschaftlerin Nicole Höffgen begibt sich mit uns auf eine Reise in die okkulte Welt der Toten und spricht über Ahnenkult und Animismus, die Schwelle von Diesseits und Jenseits, Totenvorstellungen der Germanen und über Begegnungen und Erlebnisse mit dem Tod.

Nicole Höffgen studierte Religionswissenschaft und Philosophie und war sieben Jahre als Universitätsdozentin tätig. Als freiberufliche Religionswissenschaftlerin bietet sie Seminare zur heidnischen Religionsgeschichte Europas an.

Kleine Träumerei (Café)

11.00 – 12.00 Uhr

Lesung: Frank R. „Mein tolltumultricktuarisches Leben als Kobold“

In seinem Buch erzählt Frank R. von der abenteuerlichen Suche eines Vater-Tochter-Gespanns nach einer lebensrettenden Zauberpflanze. Ein Roman für phantasievolle Kindsköpfe, unmoderne Träumer, auch für Eltern und solche, die es werden wollen, in romantischer Manier: märchenhaft, geheimnisvoll, skurril.

Es stehen maximal 30 Plätze zur Verfügung.

Universitätsbibliothek Albertina (Cafe Alibi)

17.00 Uhr

Vortrag: „Vampyrologie des Lesens – oder: Warum Vampire Bücher brauchen und Lesen riskant ist“

Die Bibliotheca Albertina bittet zu einer vampirischen Teestunde. Kaum ein Ort könnte besser dafür geeignet sein, war doch die Universität Leipzig um 1730 mit der so genannten „Leipziger Vampirdebatte“ ein europaweit beachtetes Kompetenzzentrum der gelehrten Vampirforschung. An diese Tradition soll fachlich, inhaltlich und theoretisch aus einer spezifisch bibliothekarischen Perspektive angeknüpft werden.

Wie kann man die Karriere des Vampirs von einer Gestalt des Volksglaubens zum festen Inventar im kulturellen Gedächtnis erklären? Betrachtet man die Klassiker der Vampirliteratur wie Polidori, LeFanu und natürlich Stoker sowie die ihnen zeitlich vorausgehende wissenschaftliche Vampirpublizistik, so zeigen sich erstaunliche Muster: Intensive Lektüre und Bibliotheken als Erkenntnisorte obskuren Wissens haben einen wesentlichen Anteil am Entstehen des modernen Vampirmythos. So ist es wohl kein Zufall, daß in Filmen und in der zeitgenössischen Literatur Vampire immer wieder mit Büchern und Bibliotheken assoziiert werden, daß Menschen, die Vampire faszinierend finden oft auch bibliophile oder gar bibliomane Neigungen haben. Im Rahmen des Vortrags werden diese Zusammenhänge aufgezeigt. Allerdings werden auch ein paar besorgte Überlegungen darüber angestellt, welche Folgen intensives Lesen haben kann, denn der Vampir lauert auch heute noch vielerorts im Regal.

Referent: Prof. Dr. Eric Steinhauer

Sonnabend, 18. Mai 2024

Agra Halle 4.2

13.30 Uhr

Vortrag: Mark Benecke „Hundert Jahre Gangster in New York (und warum wegen ihnen Cannabis straffrei wurde)“

Jahrzehnte lang knallte die italienische Mafia in New York mitten auf der Straße Menschen ab. Ein Grund war Bier, das die Deutschen ins Land gebracht hatten, und ein zweiter ein Trick der Ehefrau des Präsidenten, der schwer nach hinten los ging. Hundert Jahre später wurde in Deutschland Cannabis erlaubt. Wie das ganz direkt zusammen hängt, zeigt Kriminalbiologe Mark Benecke, der in den 1990er Jahren in Manhattan nachts in einem Keller im Gangster-Viertel lebte - neben dem letzten, zwar vergessenen, aber original erhaltenem „Speakeasy“ - und tags in der Rechtsmedizin New Yorks arbeitete.

16.15 – 17.30 Uhr

Düsteres Kabarett: Der Tod – „Best of Death Comedy“

Seit 2011 befindet sich der Tod höchstpersönlich auf großer „Image-Kampagne“ und tourt mit mittlerweile vier abendfüllenden Vorstellungen durch das Diesseits. Viele Auszeichnungen und Preise pflastern seinen düsteren Pfad des schwarzen Humors. Der stets in dunkler Kutte verhüllte Erfinder der „Death Comedy“ freut sich auch in diesem Jahr mordsmäßig auf todesmutige Seelen. Wenn schon lachen auf dem WGT, dann wenigstens totlachen.

Ballsaal Leipzig-Dölitz

„Gothic Identity“

Während des 31. Wave-Gotik-Treffens gibt es erneut eine Vortrags- und Diskussionsreihe in Englisch, die verschiedene Aspekte der Gothic-Identität in den Blick nehmen wird; darunter die Verwendung politischer oder spiritueller Symbolik, wie auch komplexere künstlerische Konzepte.

12.00 Uhr

Magnetizdat Ost: Magnetbanduntergrund hinter dem Eisernen Vorhang
Alexander Pehlemann (D)

Während des letzten Jahrzehnts der DDR fanden auch Punk und seine experimentellen Ausläufer in Post-Punk, New Wave, elektronischer Musik und Avantgarde-Rock sowie Pop ihre Hörer in jenem stillen Land. Das Buch „Magnetizdat DDR“ erzählt davon, wie aus den Konsumenten rasch Produzenten wurden, und wie die selbstverlegte Kassettenszene überall in der DDR auftauchte – in Anlehnung an die aus der sowjetischen Gegenkultur bekannten samizdat und tamizdat.

12.45 Uhr

Der tschechische Untergrund: Musiker gegen Totalitarismus
Xavier Kruth (B) – Dark Entries Magazin

In den Jahren nach dem Prager Frühling und der Invasion durch den Warschauer Pakt 1968 entstand in der Tschechoslowakei eine Untergrund-Rock-Szene. Diese war ihrer Philosophie nach unpolitisch, aber ihre heftige Repression in den Jahren der ‚Normalisierung‘ – welche auch Haftstrafen für einige Musiker bedeutete – machte sie zu einem der Samen jener Menschenrechtsbewegung, welche die kommunistische Diktatur in Frage stellte: Charta 77.

13.30 Uhr

Fragerunde mit Alexander Pehlemann und Xavier Kruth

13.40 Uhr

On a Frightening Note: Die Wissenschaft gruseliger Musik
Dan Von Hoyel (USA) – Harmjoy

14.00 Uhr

Gesprächsrunde: Gothic durch Zufall oder Absicht?
Dave Rout & Andreas Gregor (CDN) - Techniques Berlin, Jen Hoffert-Karas (USA/D) – Gothic Beauty Magazine, Dan Von Hoyel (USA) – Harmjoy, Sky Severin (USA) –Freie Universität Berlin, Moderation: Eden Lost (USA/S)

Manche Menschen stolperten über die schwarzen Musikrichtungen, ohne deren Namen zu ahnen. Irgendwas paßte einfach. Andere wiederum sehen darin eine Subkultur, eine Geisteshaltung und eine Gemeinschaft, und beschlossen, ein Teil davon sein zu wollen. Die Gesprächsrunde aus Goths und anderen schrägen Leuten diskutiert über ihre recht unterschiedlichen Erfahrungen damit, was es heißt, Teil der Szene zu werden.

15.00 Uhr

Die kalten dunklen Weiten des Sonnensystems
Dr. Mark Booth (GB) - UK Astronomy Technology Centre

In den entfernten Regionen des Sonnensystems, hinter Neptuns Umlaufbahn, befinden sich Tausende kalter, eisiger Objekte – die Brüder Plutos. Diese kometenhaften Körper können uns viel über die Urgeschichte des Sonnensystems erzählen. Der Staub, der von ähnlichen Himmelskörpern anderer Sterne erzeugt wird, ermöglicht uns die Lokalisierung weit entfernter Planeten. Ob nah oder fern, diese Objekte können uns oft mehr über Planetensysteme verraten, als die Planeten selbst.

15.45 Uhr

Zur Analyse fehlgeleiteter Repräsentation: Negative Gothic-Stereotype in Film & Fernsehen
Manuel Soares (P) – Coimbra University

Medien können Stereotypen entweder infrage stellen oder weiter führen, insbesondere im Bezug auf Subkulturen wie jene der Gothics. Anhand der Analyse verschiedener Filme und TV-Serien, in denen Gothics als Figuren auftreten, diskutieren wir, wie häufig typische Klischees gezeigt werden. Obwohl es oft schwer ist, die Absichten der Macher hinter diesen Darstellungen auszumachen, ist deren Bedeutung für die öffentliche Wahrnehmung der Gothic-Subkultur nicht zu unterschätzen.

16.30 Uhr

Dunkle Erotik, Mystik und das Makabre in der bildenden Kunst
Jana Komaritsa (USA)

Der Vortrag erkundet den Bereich der dunklen Erotik und erforscht die Schnittstellen zwischen Sexualität und Themen wie Tod, Verfall, Symbolismus, dem Glauben an das Übernatürliche und Esoterische, und untersucht die Methoden, mit denen Künstler durch die Komplexitäten von Begierde und Furcht navigieren und dabei Themen wie Transzendenz und Transformation erforschen.

17.15 Uhr

QBL & POP – Kabbalistische Referenzen in der zeitgenössischen Popkultur
Alexander Nym (D)

Die jüdische mystische Tradition der Kabbala ist eine reiche aber rätselhafte Quelle der künstlerischen Inspiration. Von Literatur bis Film hat die „QBL“ eine Spur von Hin- und Verweisen hinterlassen, und ebenso in der Welt der (alternativen) Popmusik. Kulturwissenschaftler Alexander Nym geht der Verwendung kabbalistischer Anspielungen in zeitgenössischen Musikproduktionen nach, von Leonard Cohen bis Current 93, von David Bowie bis The Cassandra Complex, und von Madonna bis Zero Kama.

Budde-Haus

16.00 Uhr

Vortrag: „Mythos Vampir“

Sie leben in Luxus in einsamen Schlössern, doch sind innerlich leer. Weder tot, noch wirklich lebendig, sind die Untoten ihre eigene Kategorie und Symbol dafür, daß mit dem natürlichen Kreislauf von Kommen und Gehen etwas schief gelaufen ist. Ihr Un-Leben ist der Endlichkeit enthoben und das unstillbare Begehren nach Blut, läßt die blasierten Meister ruhelos jenen nachjagen, die sie als unter sich empfinden. Zahlreiche Tropen haben die Vorstellung des Vampirs in der öffentlichen Wahrnehmung verankert. Von fehlenden Spiegelbildern hin zu sexuellen Konnotationen - an Material für eine psychologische Untersuchung mangelt es nicht. In diesem Vortrag wagen wir einen Blick auf die Geschichte des Vampirismus vom Alten Testament bis hin zu Bram Stoker und erörtern psychologische und philosophische Interpretationsansätze eines Seins, das nicht gesehen werden will.

Sebastian Helm hat Anglistik und Philosophie an den Universitäten Leipzig und Bristol studiert. Er schreibt für den MYTHO-Blog des Arbeitskreises und ist Teil des Teams vom MYTHO-Cast, dem vereinseigenen Podcast.

18.00 Uhr

Vortrag und Gespräch: „Der Teufel und seine Mythen“

Der Kampf zwischen Licht und Dunkel oder dem, was allgemein als „Gut“ und „Böse“ bezeichnet wird, treibt die Menschen seit ewigen Zeiten um. Dabei dient die Figur des Teufels in all ihren mythologischen, religiösen und kulturellen Ausprägungen oft als Repräsentation der dunklen und bösen Seite. Die Vielfalt dieser Ideen, Theorien und Bilder reicht dabei von absolut abstoßend bis hin zu äußerst attraktiv und ist mittlerweile so komplex, daß selbst die Forschung daran zu verzweifeln scheint. Mit unserer kleinen Kulturgeschichte des Teufels wollen wir versuchen, einen Einblick in diese facettenreiche Figur zu geben und Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel: Was ist der Unterschied zwischen Teufel, Satan, Beelzebub und Luzifer? Hat die Kirche den Teufel erfunden, um die Fruchtbarkeitsgötter heidnischer Kulturen zu „verteufeln“? Wieso klingen die Regeln der „Church of Satan“ so vernünftig? Und wieso scheint vor allem die westliche Populärkultur den Teufel zu lieben?

Dr. Katja Schmieder ist Amerikanistin. Sie lehrt und forscht an den Universität Leipzig.

Heidnisches Dorf

KULTHAUS IV - Geheimwissenschaftliche Vorträge und Präsentationen im Gewölbesaal des Torhaus Dölitz

14.50 - 15.30 Uhr

Vortrag: Claas Hoffmann alias Fürst Claas vom Mars: „Aleister Crowleys Thoth Tarot im Buch des Gesetzes“

Weitere Themen sind die Sternzeichen in Crowleys "Liber AL" sowie Deine Sterne im Abraxas-Kalender.

16.20 - 17.00 Uhr

Konzert: Jim Cosmo und Fürst Claas vom Mars: "The greatest hits of the Time and Space Society"

Kleine Träumerei (Café)

11.00 – 12.00 Uhr

Lesung: Frank R. „Mein tolltumultricktuarisches Leben als Kobold“

In seinem Buch erzählt Frank R. von der abenteuerlichen Suche eines Vater-Tochter-Gespanns nach einer lebensrettenden Zauberpflanze. Ein Roman für phantasievolle Kindsköpfe, unmoderne Träumer, auch für Eltern und solche, die es werden wollen, in romantischer Manier: märchenhaft, geheimnisvoll, skurril.

Es stehen maximal 30 Plätze zur Verfügung.

Kunst liebt Mut Galerie

15.00 - 16.00 Uhr

Lesung und Buchvorstellung: Florentine Joop und Holger Much: „Rabenschwester - Soweit die Flügel tragen“

Peterskirche

12.00 – 13.00 Uhr

Lesung: Markus Heitz

„ALL DARK & FUN - Böses, Düsteres, Lustiges“
Ein schwarzer Strauß Unterhaltung aus verschiedenen unbekannten Geschichten, garniert mit einer Handvoll Kuschelschnitzel. Kein Witz!

13.20 – 14.20 Uhr

Lesung: Oswald Henke - "Keine Lesung, sondern eine Wortperformance"

Oswald Henke jongliert in virtuoser Manier mit Worten zwischen Flüstern und Lachen, zwischen Tränen und irritierenden Schockmomenten. Zum Vortrag kommen neue Ratschläge zur Erziehung oder seltsame Betrachtungen der Gegenwart, Erinnerungen mit Texten aus dem Werk von Goethes Erben oder Zitate aus der ehemaligen Kolumne „HENKE Trocken“. Henke wirft mit Worten um sich und zelebriert deren Wirkung, humorvoll, kritisch und nie beliebig. Ein Rückblick auf mehr als 35 Jahre Wortgewalt, die manchmal auch einfach nur zart berührt, zum Erinnern einlädt oder auch dem Schmerz anderer Menschen die Worte schenkt.

Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig

14.00 Uhr

Vortrag: „Heavy Metal als Subkultur in der DDR“

Heavy Metal-Fans waren eine der größten jugendlichen Subkulturen in der späten DDR. In Schule, Betrieb oder NVA angepaßt, beschäftigten sie sich nach Feierabend mit immer extremer werdender Musik. Gleichzeitig konnten sie sich angesichts der Zerfallserscheinungen der DDR im staatlichen Kulturbetrieb, in Jugendclubs und sogar im Staatsradio einnisten und ausbreiten. Sie stehen somit beispielhaft für viele durch Musik motivierte Jugendliche, die sich zwar nicht in der politischen Opposition befanden, aber dennoch mit der DDR abgeschlossen hatten.

Der Historiker Dr. Nikolai Okunew hat für sein Buch „Red Metal. Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR“ u. a. in den Stasi-Unterlagen recherchiert und gibt anläßlich des Wave-Gotik-Treffens einen multimedialen Überblick zur Geschichte dieser Subkultur.

Sonntag, 19. Mai 2024

Agra Halle 4.2

13.45 – 15.00 Uhr

Musikalische Thriller-Lesung: Thomas Matiszik „Todesprüfung“

Thomas Matiszik hat nach seiner Modrich-Trilogie mit „Tiefschwarze Schuld“ seine neue Thriller-Reihe gestartet und läßt nun mit „Todesprüfung“ einen würdigen Nachfolger auf seine Leserschaft los. Drei zunächst scheinbar zusammenhanglose Fälle treffen in Matisziks neuestem Roman aufeinander und verweben sich zu einer intelligenten Handlung voller Abgründe.

Musik ist nach wie vor Matisziks zweite große Leidenschaft, die er auch in seine Lesungen einfließen läßt. Der bühnenerfahrene Keyboarder Marius Ader unterstützt Matisziks Gesang kongenial, sodaß auch die Lesung zum neuen Thriller „Todesprüfung“ eine unterhaltsam-spannende Angelegenheit zu werden verspricht.

15.30 – 17.00 Uhr

Düsteres Kabarett: Der Tod – „Best of Death Comedy“

Seit 2011 befindet sich der Tod höchstpersönlich auf großer „Image-Kampagne“ und tourt mit mittlerweile vier abendfüllenden Vorstellungen durch das Diesseits. Viele Auszeichnungen und Preise pflastern seinen düsteren Pfad des schwarzen Humors. Der stets in dunkler Kutte verhüllte Erfinder der „Death Comedy“ freut sich auch in diesem Jahr mordsmäßig auf todesmutige Seelen. Wenn schon lachen auf dem WGT, dann wenigstens totlachen.

Budde-Haus

14.30 Uhr

Philosophischer Salon: „Vom Sinn und Unsinn unserer Existenz“

Lebt der Mensch im Widerstreit mit sich? Wie läßt es sich leben im Angesicht der aktuellen globalen Krisen und Absurditäten, im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung, Determinismus und Konstruktivismus? Wie nutzbringend sind uns heutzutage Begriffe wie Autonomie, Emanzipation und Revolte? Oder lohnt sich dieses Ringen überhaupt noch? Was ist noch werthaft in der Welt? Oder ist alles sinnlos im Sinne eines Nihilismus?
Gemeinsam wollen wir mit euch ins Gespräch und ins Philosophieren kommen.

Mit: Dr. Jirko Krauß, Leipzig; Johanna Kosch, Stuttgart; Stefanie Rieger, Graz

Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek

14.30 - 15.30 Uhr

Lesung: Christian von Aster „DIE SCHWARZE KUNST 2.0. - jetzt noch finsterer ..."

Der Leipziger Autor Christian von Aster liest anläßlich des Wave-Gotik-Treffens aus seinen schwarzhumorigen Texten. Nach der Lesung im vergangenen Jahr wagt der Autor, um geneigte düstere Gemüter zu erfreuen, einen weiteren Ausflug in ebenso hintersinnige und sonderbare Kurzgeschichten zwischen Druckerschwärze und Finsternis. Besagte Geschichten sind dabei natürlich angemessen finster, aber auch unterhaltsam, garstig und humorvoll.
Treffpunkt: Vortragsraum

Galerie Koenitz

11.00 – 12.00 Uhr

Vortrag zur Ausstellung „Von Symbolen, Mythen und Fabelwesen“ - Der Symbolismus im mitteldeutschen Raum“

Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung Sachsens für den deutschen Symbolismus und bringt uns die sächsischen Protagonisten im direkten Vergleich zur gesamtdeutschen Entwicklung näher. Die Lebenswelten einzelner Künstler erinnern stark an die Inhalte der Gothic-Bewegung, die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Seins, Erotik und okkulte Themen werden in den Werken greifbar.

Mit: Vincent Welz (Kunsthistoriker, Galerie Koenitz) und Axel Menz (Hekate)

Die Ausstellung in der Galerie Koenitz präsentiert Werke des sächsischen Symbolismus: Arbeiten unter anderem von Max Klinger, Otto Greiner und Sascha Schneider werden ergänzt durch Werke von Franz Stassen, Fidus und Melchior Lechter. Die Arbeiten zeigen mystische Traumwelten, dunkle Phantasien und Traumreisen in die Welt der Märchen, Mythen und Legenden.

Heidnisches Dorf

KULTHAUS IV - Geheimwissenschaftliche Vorträge und Präsentationen im Gewölbesaal des Torhaus Dölitz

15.10 - 15.50 Uhr

Vortrag: Janosch Moser „A.A. - Crowleys geheimer Orden The Great Beast 666“

Aleister Crowley hat zu Beginn des letzten Jahrhunderts den A.A.-Orden der Welt vorgestellt - den Ewigen Bund, der den innersten Kern jeder Mysterientradition und Religion darstellen soll. Was hat es mit diesem sagenumwobenen Orden auf sich? Dieser Frage wollen wir nachgehen, um zu verstehen, wie sich die Einweihung in die Mysterien in ihren Grundzügen universal gestaltet.

16.50 - 17.30 Uhr

Vortrag: Janosch Moser „Von Lilith zu Na'amah - Trauma und Heilung“

Lilith, die Mutter aller Dämonen, bezaubert und ängstigt uns seit Urzeiten - sie ist ein Sinnbild für Trauma und die daraus resultierenden destruktiven Tendenzen. Doch Lilith hat auch eine Tochter, Na'amah, dem Namen nach „die Liebliche, Angenehme“ - und diese steht für die Heilung allen Traumas. Wie also kommt es zur Geburt der Na'amah in unserem Leben? Und womit fordern uns die dunklen Schwestern der Na'amah heraus? Und insbesondere: Was hat „Sex Magick“ mit all dem zu tun?

Kunst liebt Mut Galerie

15.00 - 16.00 Uhr

Lesung: Luci van Org und Florentine Joop: „Blutdialoge“ - eine Mischung aus Weisheit, Weiblichkeit und Humor

Moritzbastei (Ratstonne)

15.00 – 16.30 Uhr

Lesung: Thomas Willmann „Der eiserne Marquis“

Thomas Willmann ist Autor des erfolgreich verfilmten Bestsellers „Das finstere Tal“ - eine düstere Rachegeschichte, die Ende des 19. Jahrhunderts in einem abgelegenen Hochtal der Alpen spielt. Sein neuer Roman ist ein faszinierender Genre-Mix, mit Anleihen an den klassischen Bildungsroman und das Schauerepos. Die Handlung ist in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts verlegt, die Schauplätze sind Wien und Paris, als Held fungiert ein genialischer Außenseiter, ein überaus talentierter und von Ehrgeiz beseelter Uhrmachergeselle. Gemeinsam mit dem titelgebenden geheimnisvollen Marquis sucht er nach der Triebfeder des menschlichen Lebens, mit dem Ziel, dieses nicht nur zu begreifen, sondern mit den Gesetzen der Mechanik nachzubilden. Eine packende Geschichte über das Gelingen und Scheitern, Gottes Schöpfung zu rekonstruieren, über Liebe, Wahn und Obsession.
Die Handlung führt von der Faszination für die im 18. Jahrhundert populären Automaten und dem Ehrgeiz des Protagonisten, sein Talent für Feinmechanik immer weiter zu perfektionieren, zunächst Körperteile nachzubauen und schließlich Leben neu zu schaffen, bis in den Kern des Frankenstein-Mythos und in unsere Gegenwart.

16.45 – 18.00 Uhr

Lesung mit Alexander Nym: „Gotisch Gruseln, aber richtig!“

Kulturwissenschaftler und Szene-Chronist Alexander Nym gibt einen Einblick in die Wurzeln des klassischen „Gothic Horror“. Von Bram Stoker über Edgar Allen Poe und H.P. Lovecraft bis in die Gegenwart: Der mystische Schauer der dunklen Romantik und ihrer literarischen Nachfolger begleitet uns bis heute und wird in dieser stimmungsvollen Lesung gänsehautnah spürbar.

Montag, 20. Mai 2024

Agra Halle 4.2

14.00 – 16.30 Uhr

Vortrag: Mark Benecke „Hundert Jahre Gangster in New York (und warum wegen ihnen Cannabis straffrei wurde)“

Jahrzehnte lang knallte die italienische Mafia in New York mitten auf der Straße Menschen ab. Ein Grund war Bier, das die Deutschen ins Land gebracht hatten, und ein zweiter ein Trick der Ehefrau des Präsidenten, der schwer nach hinten los ging. Hundert Jahre später wurde in Deutschland Cannabis erlaubt. Wie das ganz direkt zusammen hängt, zeigt Kriminalbiologe Mark Benecke, der in den 1990er Jahren in Manhattan nachts in einem Keller im Gangster-Viertel lebte - neben dem letzten, zwar vergessenen, aber original erhaltenem „Speakeasy“ - und tags in der Rechtsmedizin New Yorks arbeitete.

17.00 – 18.10 Uhr

Kabarett: Lisa Eckhart – „Kaiserin Stasi die Erste“

Eine Mischung aus Stalin und Sisi - Kaiserin Stasi die Erste. Herrscherin über Österreich und Ostdeutschland. Das wollte Lisa Eckhart werden und ihr Traum hat sich erfüllt. Nun liegt ihre Machtergreifung bereits ein Jahrzehnt zurück. Das große Thronjubiläum steht an und eigentlich läuft alles bestens. Abgesehen von den üblichen Bedrohungen: Der durchgeknallte Westen. Die wiedervereinigte Sowjetunion. Volksaufstände und versuchte Attentate durch die eigene Familie. Darum kümmert sich die Kaiserin später. Jetzt erst einmal freut sie sich auf ihre Jubiläumsfeier. Und Ihr seid herzlich dazu eingeladen.